Entwicklungshilfe
Das ist nun einmal ein wirklich realitätsnahes Spiel! Avanti Spaghetti von MB.
Aus Die Spielwiese 14 (1991)
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Nr. 131: Avanti Spaghetti! | Spielwiese-Code | ![]() |
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Was ist's?
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Von MB ist man ja einiges gewohnt. Entweder irgend ein Science-fiction-Fantsy-Abenteuer, ein Spiel-des-Lebens-Wettbewerb, irgendeine Psycho-Spielerei, auf jeden Fall immer irgendwie ein bißchen überdreht.
Jetzt kann man bei MB spielerisch den Umgang mit der nach dem belegten Brot zweitliebsten Speise aller Studenten (wenn sie selber „kochen" müssen) üben. Und das schon im Kindesalter. Quasi als Vorbereitung auf das Studium.
Wer wäre nicht schon daran verzweifelt! Es geht um die banale aber überlebenswichtige Tätigkeit des Aufwickelns von Nudeln mit einer Gabel. Nur geborene Italiener beherrschen diese Kunst wirklich aus dem Handgelenk. Aber nach einigen Runden Avanti Spaghetti! werdet ihr schlecht ausschauen, liebe Nachbarn vom Stiefel!
Ihr werdet „Pah!" sagen, denn grüne, rote, blaue und gelbe Nudeln auf einem Teller ist selbst euch zuviel. Aber hier geht es notgedrungen nicht anders, sonst würde sich keiner mehr auskennen. Jeder Spieler ist über seine Gabel direkt mit der ewiglangen Spaghettinudel seiner Farbe verbunden (wie praktisch!).
Jeder nimmt seinen Spaghettifaden in die Hand und hält ihn locker über der Spielplanmitte. Auf „Avanti Spaghetti" lassen alle ihre Nudel fallen. Der Wirrwarr liegt vor allen auf dem Teller. Bevor nun Entwicklungshilfe gefordert ist, müssen noch die Zutaten ins Gericht. Fleischbällchen, Zwiebeln, Tomaten, Paprika und Champignons. Sie werden zwischen die Fäden ge-steckt, von allen gemein-sam, und natürlich berührt dabei keiner die Spaghettinudeln. Großes Mafiosi-Ehrenwort!
Dann drehen alle ihre Gabel, bis alle Nudeln um die Zutaten gespannt sind. Und auch die Spieler sind gespannt: wer hat seine Gabel als erster aufgewickelt? Dazu braucht es Würfelglück (welche Zutat man herausziehen darf) und Überblick. Denn man will ja nur den eigenen Faden lösen und nicht auch hoch den eines Mitspielers.
Guten Appetit! Wirklichkeitsfremd ist, daß man sich nicht anpatzen kann.