Die Teekanne macht … allein noch gar nichts!
Osten trifft auf Westen. East meets West. Das ist der Name eines ungewöhnlichen Memory©. Die Bilderpaare erfordern zunächst einmal etwas Nachdenken, stellen sie doch Verhaltensweisen aus der fernöstlichen und der westlichen Kultur gegenüber. Gar nicht so einfach.
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Der alte Chinese kümmert sich um Kinder, der alte Deutsche um seinen Hund. Beim Memory© East meets West werden auch einige Klischees bedient. Aber vielleicht stimmen sie ja doch … Bild: Die Spielwiese |
Das Merkspiel basiert auf dem gleichnamigen Buch von 2007, in dem die Künstlerin Yang Liu kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und China in Symbolen darstellt. Yang Liu wurde 1976 in Peking geboren, im Alter von 13 Jahre zog sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Nach dem Studium gründete sie ihr eigenes Designstudio in Berlin, ist Professorin für Kommunikationsdesign. Ihre Plakatserie "Ost trifft West" wurde zum Symbol des kulturellen Austauschs und mehr als 30 Mal in Museen und öffentlichen Einrichtungen ausgestellt. Das daraus resultierende Buch wurde zum Bestseller.
Rot und Blau
Gespielt wird nach den üblichen Memory©-Regeln. Dass zusammengehörende Kärtchen nicht das identische Bild zeigen, ist ebenfalls nicht neu, sondern aus unzähligen Memo-Varianten bekannt. Hier wird's aber bei mindestens der Hälfte der 24 Bildpaare ein bisschen kniffelig.
Ohne allzu viele Details zu verraten, liefern wir für den Beginn ein paar Anhaltspunkte, um die "Denkweise" zu verorten. Westliche Symbole sind auf blauen Karten, östliche auf roten. Da wäre zum Beispiel eine schwarze Teekanne auf rotem Hintergrund. Eine Teekanne vor blauem Hintergrund wird man vergeblich suchen. Dafür in schwarz der bekannte Umriss einer Colaflasche. Aha, Getränke, würde man annehmen; die Chinesen trinken Tee, wir im Westen Zuckerwasser.
Intuitiv hätte man damit zwar das passende Bildpaar gefunden. Nur sind die Symbole allerdings mit kleinen Hinweisen versehen. Auf roten Kärtchen auf chinesisch, was dem Großteil der ansäßigen Bevölkerung wohl wenig weiterhilft, auf blauen auf deutsch. Dort steht zur Cola "Bei Bauchschmerzen". In East meets West steckt ganz schön viel Subtiles und Ironie.
Aus westlicher Sicht ist es einfacher, zuerst einmal die Yang Liu’sche Deutung zu (er)kennen. Wer glücklicherweise zuerst blaue Kärtchen aufdeckt und sich die Hinweise einprägt, tut sich leichter. Um beim Beispiel zu bleiben: Die Teekanne allein sagt noch zu wenig aus. Oder doch noch ein zweites Beispiel: Weißes Labyrinth auf rotem Grund, das kann vieles bedeuten. Das passende Gegenstück ist ein weißer Strich auf blauem Grund, für beides gemeint ist "Meinung".
Unser Tipp
East meets West kann das erste Mal sehr gut allein als Denksportaufgabe gespielt werden. Das ist unser Spielwiese-Tipp: Trainieren Sie nicht nur ihr Merkvermögen nach Memory©-Art, sondern stellen Sie solitär auch Ihr Wissen und Ihre Ansichten über unterschiedliche Kulturen auf den Prüfstand. Wie viele der 24 Bildpaare werden Sie richtig zuordnen? Das macht Spaß.
Aha-Effekte
So oder so, allein oder in der Gruppe: Im Begleitheftchen steht die Lösung bzw. das, was sich Yang Liu bei ihren Illustrationen aufgrund ihrer eigenen Erfahrung in zwei Kulturkreisen beobachtet hat. Der eine und andere Aha-Effekt ist garantiert.
Nr. 1136: Memory©: East meets West |
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Spielwiese-Code | | E | 14 | | |
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Themen: Kulturen
Preis-Leistungsverhältnis |
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-Service: |
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Rund ums Spiel
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