Insektenvernichtung
Bei Mogelmotte hat das Schummeln ausnahmsweise seine Berechtigung. Ohne die mit Ungeziefer bemalten Karten auf hinterhältige Weise loszuwerden, lässt sich nur schwer gewinnen.
Und Motten umschwirren das Licht … die Zahlenkarten von Mogelmotte. |
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Es gibt sie zuhauf, selbst aus dem selben Verlag wie das vorliegende neue Spiel von Drei Magier. Gemeint sind Kartenspiele, die stark an UNO erinnern, also es darum geht, als Erster seine Handkarten loszuwerden, indem jeweils gleiche, ähnliche oder einem bestimmten Auf-abwärts-System folgende Karten auf den Ablagestapel gelegt werden. Dabei wird das Ganze meist noch mit Sonderkartern garniert. Eben UNO oder so.
Ist Mogelmotte denn nun ganz anders, ist es womöglich der große Wurf?
Nein. Aber es macht Spaß, was nicht von allen "Plagiaten" behauptet werden kann. Der Spaß resultiert daraus, dass bei diesem Kartenspiel etwas getan werden darf, getan werden sollte, was ansonsten strikt verboten ist: schummeln!
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Eine Mogelmotte | |
Auch Schummeln braucht Regeln
Mit acht Mogel-Motten sind acht Karten im Spiel, die am Ende keiner haben will, weil sie massig Minuspunkte bescheren. Loswerden kann man sie auf legalem Wege nicht. Man darf sie nicht ablegen, man darf sie nicht verschenken, wie andere Karten.
Nun sind Fantasie gefragt, Kaltschnäuzigkeit, Ablenkungsmanöver: Ob man eine Mogel-Motte in den Schoß fallen lässt, über die Schulter wirft, in den Ärmel oder den Ausschnitt steckt, sich unter den Allerwertesten schiebt – ausdrücklich erlaubt ist, wobei man nicht erwischt wird. Auf diese Art entsorgt werden dürfen übrigens auch andere Karten.
Es ist zwar paradox, aber auch Schummeln braucht Regeln. So übernimmt ein Spieler die Rolle des Wächters und legt die Wächter-Wanze vor sich ab. Ertappt er einen Mitspieler,
Bei der Mücke heißt es zuschlagen. |
Der Besitzer der Wächter-Wanze muss ehrlich spielen, steht in der Spielanleitung, wenngleich die Verlockung auch für ihn groß ist. Dafür hat er den Vorteil, dass er als Einziger eine Mogel-Motte auf den Ablagestapel werfen darf. Erwischt er einen Mitspieler beim Schummeln, gibt er ihm eine seiner Handkarten, und der Ertappte ist der neue Wächter. Wurde der Mitspieler zu unrecht beschuldigt, muss der Wächter eine Karte nachziehen.
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Die Kakerlake | |
Eine Spinne bringt unliebsame Geschenke. | |
Für weitere Turbulenzen sorgen vier Aktionskarten. Wer eine Spinne ausspielt, darf eine Karte verschenken, bei einer Mücke müssen alle draufschlagen und der Langsamste bekommt von allen Mitspielern eine Handkarte, bei der Ameise ziehen die Spieler je eine Karte vom Ablagestapel, und bei der Kakerlake heißt es schnell sein, weil einer eine Zahlenkarte mit dem gleichen Wert drauflegen darf.
Damit das eigentliche Kartenspiel in der Bahn bleibt, sind sämtliche Karten mit Zahlen von 1 bis 5 versehen. Im Normalfall muss die folgende Karte entweder um den Wert 1 höher oder niedriger sein. Zwischen der Fünf und der Eins gilt die Schleifenregelung.
Die Ameise verteilt zusätzliche Karten. |
Fazit
Bis so viele Runden gespielt sind, wie Teilnehmer am Tisch sitzen, gibt es viel Gelächter. Speziell am Ende der Runden, wenn die Spieler oft beträchtlich viele Karten wieder hervorzaubern und sich als wahre Miesterschummler erwiesen haben. Spieltechnisch ist Mogelmotte überschaubar, deshalb ab 7 Jahre, was reine Erwachsenenrunden aber auf keinen Fall abhalten sollte. Mogelmotte ist sowohl ein guter Starter in einen Spieleabend als auch ein toller Absacker.
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Nr. 1110: Mogelmotte |
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Spielwiese-Code | |
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Themen: Ungeziefer
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Rund ums Spiel
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