Spielwiese-Test 1230: Dreams
Verwirrspiel
Sterndeutung der anderen Art. Ein Sterblicher unter den Spielern soll herausfinden, mit welchen Sternbildern ihn die Götter am Tisch zu verwirren suchen.
Nr. 1230: Dreams | Spielwiese-Code | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Originell und etwas "fantastisch" angehaucht: Bei Dreams wechseln die Rollen und die "Götter" versuchen den "Sterblichen" unter ihnen zu entlarven, der "Sterbliche" hinter das Geheimnis der Götter zu kommen. Wie: durch das gemeinsame Legen eines Sternbildes. Bild: Zoch |
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Die gute Nachricht
Hier findet eine größere Erwachsenenrunde ein Spiel, das gänzlich ohne Klamauk und Verrenkungen auskommt. Das ist ja das „Problem“ vieler sogenannter Kommunikations- und Partyspiele.
Die schlechte Nachricht
Die künstlerische Qualität der Bildkarten steht in vielen Fällen im Widerspruch zum sonst hervorragenden Spielmaterial.
Rein ins Spiel!
Zwar tun alle Spieler anfangs sehr geheimnisvoll, sie müssen geradezu im Stillen wirken, doch dann wird Dreams ausgesprochen kommunikativ. Die Spieler haben Erklärungsbedarf, warum sie diesen und jenen Stern ausgerechnet dort auf die große blaue Matte in der Tischmitte gelegt hatten. Die Matte, das ist das Firmament, und eigentlich sollten alle bis auf einen Spieler mit ihren Sternen an einem gemeinsamen Sternbild arbeiten. Aber eben nicht zu offen, weil der eine Spieler verwirrt werden soll.
Den Sinn dahinter erzählt uns der Verlag als eine hübsche Geschichte. Die Götter sinnieren, dass es doch fantastisch wäre, den Menschen am Sternenhimmel Bilder, Visionen und Träume zu schenken. Sie machten sich ans Werk, setzten einen Stern nach dem anderen ans Firmament, und kommen dahinter, dass sich ein Sterblicher eingeschlichen hat. Um ihn zu identifizieren, fügen sie einer „wahren Vision“ drei „Trugbilder“ hinzu: „Nur der Sterbliche würde seinen Teil der Sterne ahnungslos und ohne göttliche Inspiration am Himmel verschleudern. Die wahre Vision wird ihm ein Rätsel bleiben. Das wird ihn verraten …“.
Bei Dreams wird das klug durch folgenden Mechanismus bewirkt. Oberhalb des Firmaments liegen offen vier Bildkarten aus. Zu Rundenbeginn wird den Spielern eine Rolle zugeteilt, von der nur sie selbst wissen. Entweder ist man Gott und hat wie die Götterkumpane das gleiche Bild zugeteilt bekommen, oder man ist der Sterbliche, der keine Ahnung hat, um welches der vier Bilder es sich handelt. Drei Mal reihum setzen die Spieler je einen Stern ans Firmament. So entsteht ein mehr oder weniger verräterisches Sternenbild. Am Ende einer Runde tippen die Götter mit ihren Sternenscheiben die Spielerfarbe desjenigen Mitspielers, von der sie glauben, er sei der Sterbliche. Aufgabe des Sterblichen ist es, die richtige Zahl (1 bis 4) des wahren „göttlichen“ Bildes zu tippen. Je nach Ergebnis gibt es Punkte.
Erstaunlicherweise findet der Sterbliche meistens heraus, um welches Traumbild es geht. Obwohl sich viele der 72 Traumkarten im Bildaufbau ähneln. Acht Illustratoren haben für Dreams Bilder abgeliefert. Die künstlerische Qualität ist höchst unterschiedlich und das Ganze wirkt nicht aus einem Guss. Das ist dem Spiel leider anzukreiden.
Was den Spielablauf angeht, ist die von der Spieleranzahl abhängige ungleiche Chancenverteilung ein Manko. Je mehr mitspielen, umso einfacher wird es für Götter und den Sterblichen einer Runde, weil mehr Sterne aufs Firmament kommen. Dreams ist für 3 bis 6 Spieler konzipiert, unserer Testerfahrung nach sollten es für den größten Spielspaß fünf oder sechs sein.
Nochmals spielen? Ja. |
Rund ums Spiel Das Rezensionsexemplar wurde von Zoch zur Verfügung gestellt |