Spielwiese-Test 1225: NMBR 9
Eine Frage der Ebene
Mit bunten und vertrackt geschnittenen Zahlenplättchen hoch hinaus zu gelangen, ist die Herausforderung. Da sind Vorausschau, Taktik und auch Kreativität gefragt.
Nr. 1225: NMBR 9 | Spielwiese-Code | |
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Was ist's?
Für wen?
Was braucht's?
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Die Zahlenplättchen bei NMBR 9 sind in sich in kleine quadratische Felder geteilt. Diese bestimmen die regelkonforme Lage. More tricky, als man vor dem ersten Mal annimmt! Bild: spielwiese.at |
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Die gute Nachricht
Eine Augenweide
Die schlechte Nachricht
Man spielt mehr oder weniger alleine
Rein ins Spiel!
In der Spielanleitung findet sich der wunderschöne Hinweis: „Spielen ist kreativ: Wer die Auslage seines Mitspielers komplett kopiert, kann nie mehr Punkte als die anderen erreichen.“ Natürlich, gerade beim ersten oder zweiten Spiel, schielt man unwillkürlich zum Nachbarn: Wie hat er es gelöst? Bei Numbr9 werden die Spieler nämlich in 20 Runden vor 19 Aufgaben gestellt. Nacheinander erhaltene und für alle gleiche Zahlenplättchen sollen sie neben- und aufeinander so legen, dass es möglichst viele Punkte bringt. Die Formel dabei lautet: Zahlenwert x Ebene.
Eine 6 auf der zweiten Ebene bringt demnach 12 Punkte, eine 3 in der dritten nur 9 Punkte usw.
Die Zahlenplättchen haben in etwa die Form der sie darstellenden Zahl. Sie haben also Ecken und Kanten und Aussparungen wie die Null. Die Kunst bei Numbr9 besteht darin, die Zahlenplättchen möglichst in die Höhe zu bringen, dabei dürfen jedoch keine „Löcher“ überdeckt werden und kein Teil darf über eine Kante hinausragen. Mit anderen Worten: Ein Zahlenplättchen muss immer vollkommen auf anderen Zahlenplättchen (konkret: mindestens zwei!) aufliegen. Das gilt logischerweise nicht für die unterste Ebene.
Tetris und Ubongo lassen grüßen!
Das Schöne und Spannende bei Numbr9 ist, wie unterschiedlich die Spieler dann doch ans Werk gehen. Jeder spekuliert anders, was in den nächsten Runden kommen könnte und legt entsprechend hoffnungsvoll. Die Zahlenplättchen von 0 bis 9 sind je zweimal vorhanden. In welcher Reihenfolge sie ins Spiel kommen, bestimmt das Aufdecken vom gemischten Zahlenkartensatz am Beginn einer Runde.
Numbr9 ist sehr schön designt, der praktische Schachteleinsatz zum Verstauen der Zahlenplättchen unterstreicht, dass sich die Macher die richtigen Gedanken gemacht haben.
Drei Dinge sollten dennoch nicht unerwähnt bleiben.
1. Die Grundebene zählt null. Das ist nicht logisch, wenn in der Anleitung generell von Ebenen und deren Multipliaktionswert gesprochen wird. Mit Null werden die NMBR 9-Spieler zwar sanft gezwungen in die Höhe zu gehen. Doch die Grundebene ist eigentlich die erste Ebene und sollte folgerichtig mit 1 x Zahlenwert gewertet werden. Wir können nur vermuten, warum es nicht so ist: Das Problem wäre gewesen, die Spieler regeltechnisch davon abzuhalten, alle Zahlenplättchen einfach in der Grundebene nebeneinander auszulegen – das ergäbe 90 Punkte, was das Ergebnis bei NMBR 9 normalerweise übertrifft.
2. NMBR 9 bevorzugt Menschen mit gutem räumlichen Vorstellungsvermögen. Wer selbiges nicht hat, sollte "Dieses Spiel kann frustrieren" als Warnhinweis auf der Packung reklamieren. NMBR 9 scheidet also die Geister. Das ist auch bei vielen anderen Spielen so.
3. Jeder legt und stapelt alleine vor sich hin. Interaktion darf man sich nicht erwarten. Es bleibt ein „Fernwettbewerb“. Gesprächsstoff gibt es am Ende trotzdem, wenn die Spieler vergleichen, wie sie die bestimmten Zahlenplättchen (nicht) untergebracht haben. Siehe auch Blog > Unsozial?
Nochmals spielen? Innerhalb der Zielgruppe, der diese Art Spiele taugt, auf jeden Fall. |
Rund ums Spiel Das Rezensionsexemplar wurde von Abacus zur Verfügung gestellt |