TODESFALL. Heute, Freitagnachmittag, wird in Weißenau bei Ravensburg Bertram Kaes verabschiedet. Er erlag mit 66 Jahren einem Krebsleiden. In seiner langen Karriere als Spieleredakteur und Spieleautor stand er hinter zahlreichen modernen Klassikern wie zB Nobody is perfect. Er verabschiedete sich mit einer ungewöhnlichen Anzeige von dieser Welt.
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Erst dieser Tage wurde bekannt, dass Bertram Keas bereits am 31. Juli verstorben ist. "Seine Kreativität und seine Leidenschaft für das Thema Spiel waren jederzeit spürbar und Ravensburger ist ihm für sein gesamtes Lebenswerk unendlich dankbar. Seine positive Art, seine vielen Ideen und sein Sinn für Humor werden uns sehr fehlen", würdigt ihn die Ravensburger AG in einer Todesanzeige diesen Donnerstag. Wer Bertram Kaes kannte, kann sein frohes Wesen bestätigen.
Er hatte den 1980er Jahren seine Ausbildung zum Verlagskaufmann beim Spielehersteller gemacht und wechselte später auf eigenen Wunsch in die Spieleredaktion. „Da macht man dann nichts anderes, als Spiele zu spielen und mit den Autoren zusammen daran zu feilen, bis man zum Ziel kommt. Irgendwann war ich dann selbst Autor", fasste er im Interview seinen eigenen Werdegang zusammen.
Schnell kamen auch eigene Spiele zur Marktreife, darunter – zum Teil als Co-Autor wie bei Die Maulwurf-Company – Nilpferd in der Achterbahn, Nobody is perfect, Mein allererstes Naturspiel, Kopfsalat, Der Schuh des Manitu – Das Brettspiel, Das Prestel Kunstspiel, Österreich auf der Spur oder auch für die Deutsche Post Collector. Denn Ende der 80er Jahre machte er sich mit seiner Firma Funtasy Factory selbständig und entwickelte eine Reihe von Spielen für große Unternehmen, arbeitete aber auch weiterhin für Ravensburger. 1989 war er übrigens auch Mitbegründer des Veranstaltungsformats "Ravensburg spielt", das nach wie vor jedes Jahr im Sommer Tausende in die Ravensburger Altstadt lockt.
1989 war er übrigens auch Mitbegründer des Veranstaltungsformats "Ravensburg spielt", das nach wie vor jedes Jahr im Sommer Tausende in die Ravensburger Altstadt lockt.
Abschied mit Zuversicht
In der offenbar von íhm selbst formulierten Todesanzeige in der "Schwäbischen Zeitung" (rechts) schreibt er zum Abschluss: "Gemeinsam ist keiner einsam! Welch ein Glück, zusammen so viele Jahre herzlich und gut miteinander gewesen sein zu dürfen. Das will gefeiert werden! Lasst das Dunkel zuhause. Seid intensiv, aber bunt, seid fröhlich, dankbar und offen für alles, was kommen mag! Das Spiel geht weiter, freut Euch! Auf Wiedersehen!"
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