NEUHEITEN. Die Marke des Fürther Spielwarenkonzerns Simba-Dickie bietet dieses Frühjahr Jung und Alt mit fünf Neuheiten Originelles und bewegt sich dabei entlang erfolgreicher Pfade. Update 18.9.2024: Hier kommen die Herbstneuheiten.
Update 18.9.2024
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Ohmm! Bei Ananda, was so viel Glückseligkeit und Wonne bedeutet, bauen wir einen Tempel für unsere Mönche. Es geht dabei um die Ausgewogenheit von Bescheidenheit und Nachschub. Bild: Zoch |
Der fränkische Verlag zeigt einmal mehr mit schöner Gestaltung auf. Allem voran bei den Herbstneuheiten das Legespiel Ananda. Das Wort kommt aus dem Sanskrit und bedeutet Wonne. Die wollen wir als Spieler für unsere Mönche erzielen, indem wir ihnen gemeinsam einen Tempel bauen. Wo gebaut wird, das hängt von einfachen Regeln ab. Dazu kommen auch Meditationskarten ins Spiel. Denn das Ganze ist schließlich fernöstlich angehaucht und von Matthias Holländer grafisch toll umgesetzt.
Das zweite große Spiel heißt Die Trödler aus den Highlands. Von Dorf zu Dorf fahren die Spieler ihre Trödlerkarren über die Pfade des Spielplans. Wer Bergpässe, Brücken, Fähren und Moorwege nutzen will, muss sich vorab die passenden Spielkarten solcher Strecken sichern. Diese werden vor den Augen aller Spieler zu Stapeln geschichtet. Dann sucht sich jeder Spieler den Stapel aus, von dessen Inhalt er sich die optimale Routenplanung verspricht. Erreichen die Spieler ein Dorf, dürfen sie von dort ein Stück Trödel mitnehmen. Die eingesammelten Trödel gilt es, dorthin zu liefern, wo sie fehlen. Ziel ist es, die Warenwünsche der eigenen Kartenhand zu bedienen, um sich als erfolgreichster Trödler aus den Highlands auszuzeichnen.
Die dritte Herbstneuheit ist die dritte Erweiterung zu einem Kartenspiel: Beasty Bar – Down under. Gemeint ist jedoch nicht Australien, sondern die Unterwasserwelt und ihre Tiere. Die Aktionen der Tiere sind einmal mehr hinterhältig, vorlaut und gerissen. Egal, ob Oktopusse ihre Tentakeln dazu verwenden, die Gästeliste kurzerhand umzustellen oder ob aufgeblasene Kugelfische gleich zwei Plätze für sich beanspruchen: Hier wird geschubst, geschoben und auch wieder gefressen, was das Zeug hält.
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Grundsolides Spielmaterial und ein schönes Thema für Kinder: Das Kleinhorn vom Riesenwald. Bild: Zoch |
Der Verlag war immer schon ein Meister der originellen Betitelung. In dieser Tradition steht auch das Kinderspiel Mein lieber Scholli. Zwei bis vier Spieler ab sechs Jahre dürfen ihre Pinguine (sehr schöne Handschmeichler!) über Eisschollen watscheln und eine Eisrutschbahn hinunterrutschen lassen. Wer dabei die meisten Fische einsammelt, gewinnt. Mit zwei Würfeln steuern die Kinder das Geschehen. Mit einem davon schieben und schubsen sich die Pinguine über die Eisfelder und tauchen von Scholle zu Scholle. Der andere Würfel treibt ihnen Fischschwärme zu und sorgt dafür, dass sich auch Walli Walfisch den Schollen nähert. Kollidiert der Wal mit dem Eis, geht ein Pinguin baden. Hier hakt es dann ein wenig in der Logik, denn der Weg aus dem eisigen Nass zurück zu den Schollen führt über eine Rutschbahn. Wer hier mit Glück abwärts schlittert, wird unten mit Fisch belohnt, doch wer ins Eisloch plumpst, verliert ihn gleich wieder. Nichtsdestotrotz: Schön in Szene gesetzt hat das die u.a. zweimal mit dem Graf Ludo ausgezeichnete Illustratorin Gabriela Silveira.
Auch der nächste Titel beweist Wortwitz. Bei Das Kleinhorn vom Riesenwald lassen zwei bis vier Spieler ab vier Jahre vier Riesen durch den Wald eilen, um Einhörner ganz besonderer Art zu behüten: Kleinhörner, Keinhörner, Piekfeinhörner, Schwein-, Schleim- und Sonnenscheinhörner … und wer besonders viele davon einsammelt, gewinnt. So geht’s: Es wird immer derjenige Riese bewegt, dessen Farbe auf einer ausgespielten Karte zu sehen ist. Zu welchem Einhorn er läuft, ergibt sich ebenfalls aus dieser ausgespielten Karte. Dabei können immer nur Karten gespielt werden, die in Farbe oder Art zu der zuvor gespielten Karte passen. Ganz nebenbei geht es ums Zuordnen von Farben und Figuren, Lernspiel ist es aber definitiv keines. Listig darf vorgehen, wer kein Einhorn seiner gespielten Karte im Wald vorfindet: Er darf eines davon bei den Mitspielern stibitzen – diese können es sich aber später auch wieder zurückholen.
An der Grenze zwischen Kinder- und Familienspiel bewegt sich ein weiteres Spiele in der großen Schachtel. Mirakel Mix ist ab 6 Jahre und eigentlich – ein Dungeon Crawler. Nur, hier gibt es keine Monster und anderes Unheil. Vielmehr ist das Prinzip von einem dunklen Verlies in eine Höhle verlegt worden, wo Zauberlehrlinge nach einem Ausweg zurück ans Tageslicht suchen. Dazu brauchen sie passende Zutaten für Zaubertränke, die Hindernisse wie Flammenwände und Blitzgitter beseitigen. Der Zauberkessel, in dem die erforderlichen Säfte gebraut werden, ist Zoch-typisch dreidimensional und Eyecatcher. Mirakel Mix gibt optisch auf jeden Fall etwas her.
Eindeutig im Familienspielbereich angekommen sind wir bei Rauf und runter. Auch das ist ja ein bekannter Spruch, den schon mehrere Verlage nutzten, zuletzt Ravensburger für sein Erdmännchen-Spiel. Damit hat das neue Spiel von Zoch aber nichts zu tun. Denn wieder einmal geht es um Hühner. Diese wollen möglichst weit auf der Hühnerleiter vorankommen, lassen notfalls dann auch mal Federn, um das zu ermöglichen. Rauf und runter ist ein – wie immer liebevoll – von Doris Matthäus gestaltetes Zockerspiel: Die Spieler müssen sich möglichst nahe an eine vorgegebene Zahl heranwürfeln, um ihre Hühner dann aufsteigen zu lassen.
Und nochmals Hühner und nochmals Doris Matthäus: Bei Gigi Gacker kämpft sich der Hühnernachwuchs durchs Wurmbuffet. Damit zitiert Zoch gleich zwei seiner Erfolgsprodukte, Zicke Zacke Hühnerkacke und Heckmeck am Bratwurmeck, jedoch ohne sie zu plagiieren. Denn es ist ein Kartenspiel und bei Gigi Gacker wird „gedraftet“, die Spieler wählen also aus einer Reihe ausliegender Karten aus. Dazu bieten sie verdeckt mit einer Hühnerkarte. Wer in der Runde die höchste Karte ausgespielt hat, darf sich die ausgelegte Karte an der 1. Stelle nehmen, der oder die mit der zweithöchsten Hühnerkarte die Karte an der 2. Stelle usw. – ganz egal, welchen Wert (wie viele Würmer) die Karten in der Auslage haben. Es geht nur um deren Position. So geht’s neun Runden und am Ende gewinnt, wer mit seinen Hühnern die meisten Würmer gesammelt hat.
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Bisher in der Serie veröffentlicht:
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