Preisunterschiede zwischen Nachbarn nur noch Ausnahme
PREISVERGLEICH Die gute Nachricht ist: im laufenden Weihnachtsgeschäft werden Kunden aus Österreich und Deutschland von Online-Händlern, die in beiden Ländern eigene Shops betreiben, durchwegs gleich behandelt. Die zum Teil massiven Preisunterschiede, die noch im Vorjahr für Unverständnis sorgten, sind 2017 die Ausnahme.
Vor einem Jahr hatte es sich bei bestimmten Spielen sogar gelohnt, es zwar beim gleichen Anbieter, aber im jeweils ausländischen Online-Shop zu bestellen, selbst wenn man die Versandkosten ins Ausland einberechnete.
Nur noch bei zwei betreibern unterschiedliche Preise
Dieses Jahr ist das Bild völlig anders. Mit Quelle und Toys’R’Us sind es nur noch zwei Anbieter, die einen Preisunterschied bei Kunden in Deutschland und Kunden in Österreich machen. Von den 20 Spielen, die spielwiese.at für die Preiserhebung 2017 auswählte, war bei Quelle zu Beginn dieser Woche als einziges Lotti Karotti im Österreich-Shop mit 19,99 um zwei Euro billiger als im Deutschland-Shop. Im Oktober war der Preis noch identisch, dann wurde er bei Quelle Deutschland erhöht.
Bei Toys’R’Us sind von sechs Preisunterschieden im September aktuell noch drei übrig geblieben. Zwei Mal profitieren österreichische Kunden (Stone Age Junior 17,98 Euro gegenüber 19,99, Isle of Skye 25,99 gegenüber 29,99 Euro), ein Mal erhalten Kunden in Deutschland den günstigeren Preis (Lotti Karotti 17,99 Euro gegenüber 22,99)
im Vorjahr oft keine gleichbehandlung
Schon im Vorjahr hatte spielwiese.at ein kritisches Auge darauf geworfen, ob Online-Händler, wenn sie sowohl in Österreich als auch in Deutschland einen eigenen Shop betreiben, für die Konsumenten in den beiden Ländern verschiedene Preise anführen. Bei Weltbild und bei Universal/Otto war das bei zwei Spielen der Fall (Österreich wesentlich teurer), bei Toys’R’Us war es gleich sieben Mal so (wobei einmal deutsche Verbraucher und dann wieder österreichische begünstigt wurden), zwei Mal bei Quelle (unterschiedlich) und zwölf Mal bei Thalia (dabei waren nur drei Mal österreichische Kunden im Preisvorteil).
anbieter: "Spezielle Gründe"
Preisunterschiede in den beiden Ländern sind nur schwer argumentierbar in Zeiten globalisierter Vertriebsstrukturen, Sonderverträgen mit Paketzustellungsdiensten und seit die Mehrwertsteuer in Deutschland auf 19 Prozent praktisch auf das österreichische Niveau (20 Prozent) angehoben worden ist. Auf die Unterschiede angesprochen, führten die betroffenen Shop-Anbieter im Vorjahr denn auch andere Faktoren an: Dass bestimmte Spiele im jeweiligen Land wegen Aktionen anderer Mitbewerber, durchaus aus dem stationären Handel, einem speziellen Preisdruck unterlägen – oder es sich schlicht um Lockangebote handle.
Es gibt keine Preisbindung
Wie viel ein Spiel kostet, liegt nur bedingt an seinem Hersteller. Gesellschaftsspiele sind nicht preisgebunden. Sehr wohl geben die Hersteller jedoch eine „unverbindliche Preisempfehlung“ bekannt, die UPE oder auch als UVP abgekürzt.
Ausgewogene Auswahl getroffen
Für den Preisvergleich hat spielwiese.at neben den drei aktuellen Preisträgern der Jury Spiel des Jahres eine Mischung aus weitern aktuellen Spielen sowie Longsellern, aus Kinder- und Familienspielen, aus Karten-und Brettspielen, aus relativ günstigen und relativ teuren Spielen ausgewählt. Geachtet wurde aber auch darauf, dass nicht nur Spiele enthalten sind, die "überall" zu haben sind, sondern auch welche etwas abseits des Mainstreams. Alphabetisch: Activity Multi Challenge, Bandido, Camel up – Cards,Catan – Das Spiel, Codenames, Crazy Race, Dreams, Exit – Das geheime Labor, Icecool, Isle of Skye, Kingdomino, Lotti Karotti, Lyngk, Mein Traumhaus, NMBR 9, Pie Face, Raffzahn, Sleeping Queens, Stone Age Junior, Wizard.• Erhoben werden die reinen Verkaufspreis eines Spiels im Internet. Versandkosten bleiben unberücksichtigt, da sie von zu vielen individuellen Faktoren abhängen. • Die Preiserhebung wird jeweils am selben Tag innerhalb einer Stunde über denselben Rechner und Browser durchgeführt: Am 4.9.2017, 2.10.2017, 6.11.2017. • Die ausgewählten Shops (alphabetisch): Amazon.de, Dreamland.at, Gameware.at, Interspar.at, Kuppitsch.at, Libro.at, Müller.de, MyToys.de, Otto.de, Quelle.at, Quelle.de, Shöpping.at, Spiele-Max.de, Spiele-Offensive.de, Thalia.at, Thalia.de, Toysrus.at, Toysrus.de, Universal.at, Vedes.de, Weltbild.at, Weltbild.de.
spielwiese.at wird in der Anfang Dezember über die nächste Runde der Preiserhebung berichten.
Bild: Fahnenversand.de
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