Ab jetzt purzeln die Preise für Spiele
PREISVERGLEICH Vor Weihnachten werden die meisten Spiele verkauft. Je näher das Fest rückt, desto mehr gerät das Preisgefüge durcheinander. Nach Anfang September und Anfang Oktober hat spielwiese.at auch zum November-Beginn die Preise von 20 ausgewählten Spielen in 22 Online-Shops in Österreich und Deutschland erhoben. Nach einem ruhigen Oktober zeigt die Kurve an der Preisfront jetzt deutlich nach unten.
Jetzt geht das Feilschen um die Gunst der Käufer richtig los. In gut sieben Wochen liegen die Geschenke unterm Weihnachtsbaum. Und die Online-Shops, die Spiele anbieten, scheinen aufzuwachen.
Seit der letzten Preiserhebung von spielwiese.at Anfang Oktober hat sich viel getan. Überwiegend zugunsten der Konsumenten: Bei den 22 Shops und 20 Brett- und Kartenspielen, die Teil der Preiserhebung sind, kam es insgesamt zu 49 Preisreduktionen, aber nur zu 16 Preiserhöhungen.
Amazon als Billigstbieter abgelöst
spielwiese.at hat erhoben, wer in seinem Sortiment am öftesten den billigsten Preis für ein Spiel anbietet und am meisten teuerste Preise hat. Amazon fiel in diesem Vergleich am Stichtag 6. November deutlich zurück. Neue Billigstbieter mit je fünf günstigsten Preisen sind Spieleoffensive und Spielemax. Gegenüber dem Vormonat hat Spielemax die Preise bei allen elf Spielen gesenkt, die der Händler online führt und auf unserer Auswahl stehen. Amazon – übrigens der einzige Anbieter, der alle 20 Spiele im Sortiment hat – senkte acht Mal die Preise, nahm aber gleichzeitig bei sechs Spielen zum Teil kräftige Preiserhöhungen vor, wie beispielsweise für Crazy Race, das im Oktober für 24,89 Euro zu haben war und nun dafür 40,17 Euro verlangt werden. Das sind gut vier Euro mehr, als der empfohlene Preis von Ravensburger ausmacht.
Auf der anderen Seite hat das noch junge Portal Shöpping seinen zweifelhaften Spitzenplatz verteidigt, fast überall als teuerster Anbieter die Nase vorne zu haben. Nämlich acht Mal. Ex aequo allerdings mit den Deutschland- bzw. Österreich-Shops der Weltbild-Gruppe und Thalia sowie mit dem österreichischen Anbieter Kuppitsch.
Bei vielen Spielen lässt sich ein Drittel sparen
Die Preisunterschiede sind im Monatsvergleich deutlich gewachsen. Die größte relative Diskrepanz von 160 Prozent besteht immer noch zwischen 4,97 Euro (Toys’R’Us) und 12,95 Euro (Weltbild, Kuppitsch, Thalia, Dreamland) für Camel up – Cards. Bei sehr vielen der 20 ausgewählten Spiele lässt sich locker ein Drittel sparen. Zum Beispiel beim neuen Kinderspiel des Jahres Icecool, das zu Wochenbeginn zwischen 19,99 Euro und 29,99 Euro in den Online-Shops zu haben war. Rund 40 Prozent lassen sich auch beim Spiel des Jahres sparen. Das billigste Angebot für Kingdominono gab es am Montag mit 16,98 Euro bei Toys’R’Us.
Die ausgewählten Beispiele zeigen, dass es in erster Linie eine Preisschlacht der großen Ketten bzw. Anbieter ist. Wer die Absicht hat, ein bestimmtes Spiel im Internet zu kaufen, sollte auf jeden Fall bei mehrere Shops den Preis checken. Wie schon an anderer Stelle mehrfach hingewiesen und belegt: D e n Billigstbieter an sich gibt es nicht. Nicht nur die Preise sind volatil, stark veränderlich sind auch Preispolitik und die Sortimente der Händler. Die Preisunterschiede machen sehr oft locker die Versandkosten wett. Diese wurden, weil sie von persönlichen Umständen abhängen, unberücksichtigt gelassen. Es geht um den reinen Verkaufspreis eines Spiels im Internet.
Mehr Spiele im Sortiment
Denn die Auswertung der aktuellen Preiserhebung fördert zutage, was spielwiese.at schon im Oktober vermutete: Die Anbieter lassen sich im diesjährigen Weihnachtsgeschäft ungewöhnlich lange Zeit sich auf bestimmte Spiele „einzulassen“. Mit mehr Spielen im Online-Angebot, als noch im Oktober, fallen unter anderem Shopping, Universal, Interspar und Quelle (Deutschland und Österreich) auf. Auffallend ist aber auch, dass traditionelle Spielwarenhändler wie Vedes und Toys’R’Us nach wie vor nicht alle, durchaus gängigen Spiele die wir in die Auswahl aufgenommen haben, führen. Shops wie Thalia oder Weltbild, die eher aus der Bücherecke kommen, haben ein breiteres Spielesortiment.
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt …
Wie die Erfahrung der ersten großen Preiserhebung von spielwiese.at im Vorjahr zeigt, sollten sich Konsumenten nicht mehr allzu lange Zeit lassen, wenn sie ein bestimmten Spiel online kaufen wollen. Als bester Zeitraum, ein Spiel zum günstigsten Preis zu erstehen, stellte sich Mitte November bis Anfang Dezember heraus. Ab der zweiten Dezemberwoche zogen die Preise nämlich wieder an. Die bisherige Preisentwicklung ist in diesem Jahr ähnlich.
Es gibt keine Preisbindung
Wie viel ein Spiel kostet, liegt nur bedingt an seinem Hersteller. Gesellschaftsspiele sind nicht preisgebunden. Sehr wohl geben die Hersteller jedoch eine „unverbindliche Preisempfehlung“ bekannt, die UPE oder auch als UVP abgekürzt.
Ausgewogene Auswahl getroffen
Für den Preisvergleich hat spielwiese.at neben den drei aktuellen Preisträgern der Jury Spiel des Jahres eine Mischung aus weitern aktuellen Spielen sowie Longsellern, aus Kinder- und Familienspielen, aus Karten-und Brettspielen, aus relativ günstigen und relativ teuren Spielen ausgewählt. Geachtet wurde aber auch darauf, dass nicht nur Spiele enthalten sind, die "überall" zu haben sind, sondern auch welche etwas abseits des Mainstreams. Alphabetisch: Activity Multi Challenge, Bandido, Camel up – Cards,Catan – Das Spiel, Codenames, Crazy Race, Dreams, Exit – Das geheime Labor, Icecool, Isle of Skye, Kingdomino, Lotti Karotti, Lyngk, Mein Traumhaus, NMBR 9, Pie Face, Raffzahn, Sleeping Queens, Stone Age Junior, Wizard.• Erhoben werden die reinen Verkaufspreis eines Spiels im Internet. Versandkosten bleiben unberücksichtigt, da sie von zu vielen individuellen Faktoren abhängen. • Die Preiserhebung wird jeweils am selben Tag innerhalb einer Stunde über denselben Rechner und Browser durchgeführt: Am 4.9.2017, 2.10.2017, 6.11.2017. • Die ausgewählten Shops (alphabetisch): Amazon.de, Dreamland.at, Gameware.at, Interspar.at, Kuppitsch.at, Libro.at, Müller.de, MyToys.de, Otto.de, Quelle.at, Quelle.de, Shöpping.at, Spiele-Max.de, Spiele-Offensive.de, Thalia.at, Thalia.de, Toysrus.at, Toysrus.de, Universal.at, Vedes.de, Weltbild.at, Weltbild.de.
spielwiese.at wird in der ersten Dezember-Woche über die nächste Runde der Preiserhebung berichten.
Bild: Pixabay
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