80 Prozent Preisunterschied bei populären Spielen
PREISVERGLEICH Zwischen 14 und 80 Prozent beträgt der Preisunterschied bei 20 Spielen, die spielwiese.at bei 22 relevanten Online-Anbietern in Österreich und Deutschland verglichen hat. Die Preiserhebung wird auch dieses Jahr im Hinblick auf das alles entscheidende Weihnachstsgeschäft bis Dezember monatlich wiederholt werden.
Das genaue Vergleichen der Preise lohnt sich auf jeden Fall. Die Unterschiede machen in bestimmten Fällen sogar locker die Versandkosten wett. Diese wurden, weil sie von persönlichen Umständen abhängen, außen vor gelassen. Es geht um den reinen Verkaufspreis eines Spiels im Internet.
Den absoluten Billigstanbieter gibt es nicht
Es gibt nicht d e n billigen Onlineshop für Spiele. Immerhin: Amazon bietet bei 20 Spielen, die in unserer Liste stehen, acht Mal den besten Preis. Nur ein Spiel der Liste führt Amazon nicht.
Am öftesten unter den Teuersten ist der österreichische, eigentlich auf Bücher spezialisierte, Anbieter Kuppitsch mit sieben von 18 geführten Spielen unserer Liste. Keine Ruhmesblätter verdienen sich auch Weltbild (6 Mal am teuersten) und Thalia (5 Mal am teuersten) sowie Shöpping. Dabei handelt es sich um ein in diesem Jahr von der österreichischen (deshalb das „ö“) Post lanciertes Einkaufsportal, das Amazon & Co in Österreich Paroli bieten soll. Nach dem Motto: Die Wertschöpfung soll im Land bleiben. Das Spieleangebot auf Shöpping ist allerdings noch recht bescheiden. Nur sieben von 20 Titel unserer Liste werden überhaupt angeboten. Von diesen sieben wiederum ist auf Shöppging sechs Mal der teuerste Preis zu finden.
Die Unterschiede sind teilweise horrend. Zwischen 36,00 (Shöpping) und 19,98 Euro (Toys’R’Us) für das Kinderspiel Pie Face liegen 80 Prozent! Mit 77 Prozent Preisunterschied sind Online-Käufer beim Kinderspiel des Jahres 2016 Stone Age Junior konfrontiert, je 68 Prozent sind es beim diesjährigen Kennerspiel Exit – Das geheime Labor und dem Zweipersonenspiel Lyngk.
DEUTLICH weniger Preisunterschiede zwischen den Ländern
Ein gravierendes Detail des Rankings aus dem Vorjahr lässt sich zumindest aktuell noch nicht feststellen. Nämlich die Preisdiskriminierung österreichischer Kunden gegenüber dem Webshop des gleichen Anbieters in Deutschland. Sogar das Gegenteil war Anfang September der Fall: Bei elf Spielen unserer Liste, die Toys’R’Us online in beiden Ländern anbietet, wurden drei in Österreich billiger als in Deutschland angeboten. Nur Catan – Das Spiel war in Österreich teurer, bei allen anderen Spielen war der Preis identisch.
In den länderspezifischen Online-Shops von Thalia und Weltbild (samt untergeordneter Shops), die im Vorjahr durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Verkaufspreisen negativ auffielen, waren aktuell keine Unterschiede festzustellen.
Es gibt keine Preisbindung
Wie viel ein Spiel kostet, liegt nur bedingt an seinem Hersteller. Gesellschaftsspiele sind nicht preisgebunden. Sehr wohl geben die Hersteller jedoch eine „unverbindliche Preisempfehlung“ bekannt, die UPE oder auch als UVP abgekürzt. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Durchschnittspreis eines Spiels bei allen 22 Online-Shops in zwei Fällen über dem „Vorschlag“ des Herstellers liegt. Das betrifft Pie Face und Lyngk.
Die konkreten Preisunterschiede
Die Reihung der 20 Spiele erfolgte absteigend nach dem prozentuellen Preisunterschied, der am 4.9.2017 festgestellt wurde (siehe auch Kasten unten)
- Pie Face 80 %
- Stone Age Junior 77 %
- Exit – Das geheime Labor 68 %
- Lyngk 68 %
- Codenames 61 %
- Catan – Das Spiel 60 %
- Lotti Karotti 54 %
- Isle of Skye 46 %
- Sleeping Queens 44 %
- Mein Traumhaus 35 %
- NMBR 9 33 %
- Raffzahn 33 %
- Camel up – Cards 30 %
- Crazy Race 28 %
- Kingdomino 25 %
- Icecool 25 %
- Wizard 21 %
- Dreams 21 %
- Activity Multi Challenge 14 %
Nicht erst mit den Angeboten auf der Spielemesse in Essen im Oktober beginnt die alljährliche Preisschlacht im Hinblick aufs Weihnachtsgeschäft. Der härter werdende Wettbewerb zwischen stationärem und Online-Handel, aber auch der Wettbewerb zwischen den Spiele-Shops im Internet ist zur ganzjahrigen Auseinandersetzung mit Preis-Höhen und -Tiefen geworden. Freilich: Noch immer werden rund drei Viertel aller Spiele in den letzten Monaten des Jahres gekauft.
Deshalb konzentriert sich spielwiese.at bei ihrem Preisvergleich der Online-Anbieter auf die Monate September bis Dezember.
Ausgewogene Auswahl getroffen
In den Preisvergleich hat spielwiese.at neben den drei aktuellen Preisträgern der Jury Spiel des Jahres eine Mischung aus Longsellern wie Catan – Das Spiel und Lotti Karotti und weiteren Kinder- und Familienspielen aufgenommen. Dabei haben wir auf eine Mischung aus Karten-und Brettspielen, aus relativ günstigen und relativ teuren Spielen geachtet, aber auch darauf, dass nicht nur Spiele enthalten sind, die "überall" zu haben sind, sondern auch welche etwas abseits des Mainstreams. • Die Preiserhebung wird jeweils am selben Tag innerhalb einer Stunde über denselben Rechner und Browser durchgeführt.
spielwiese.at wird in der ersten Oktober-Woche über die nächste Runde der Preiserhebung berichten.
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