PREISVERGLEICH. 15,99 Euro oder 24,99 Euro – das macht schon einen spürbaren Unterschied in der Brieftasche. Das waren am Montag die billigsten und teuersten Preise für das aktuelle Spiel des Jahres. Es gibt auch Spiele, bei denen sich mehr als die Hälfte sparen lässt. Im einem Resümee der diesjährigen Preiserhebung von spielwiese.at bei 22 Online-Shops geht es um die Frage, wie viel ein Spiel kosten darf.
Welches Spiel ist wo am billigsten? Wo am teuersten?
Die Preise im Internet ändern sich mitunter stündlich. Jede Erhebung ist daher eine Momentaufnahme. Die aktuellen Preise zu vergleichen lohnt sich aber immer. spielwiese.at hat das für dich anhand von 20 Spielen in 22 Online-Shops in Österreich und Deutschland exemplarisch getan. Wir zeigen dir als Referenzwerte wo die 20 Spiele zum Wochenbeginn am billigsten und wo am teuersten waren.
Die jeweils aufgezeigte Preisspanne gibt dir wertvolle Hinweise, wie du sparen kannst, wenn du Spiele online kaufst. Verglichen wurde jeweils der Bruttoverkaufspreis der Spiele, Lieferbedingungen blieben unberücksichtigt. Denn die eventuellen Lieferkosten hängen von einer Reihe von persönlichen Faktoren ab.
Es gibt keine Preisbindung
Wiederholt erwähnt: Für Spiele gibt es keine Preisbindung. Es gibt jedoch einen UVP, einen unverbindlich empfohlenen Verkaufspreis der Hersteller. Dieser wird in der Regel von Online-Händlern unterboten. Zur besseren Vergleichbarkeit haben wir die Ergebnisse der aktuellen Preiserhebung in Gruppen dargestellt.
Preisträger von diesem und vergangenem Jahr
Wie jedes Jahr purzeln die Preise vor Weihnachten für die aktuellen Spiel-des-Jahres-Preisträger. Der durchschnittliche Preis für Kingdomino fiel von September bis diese Woche bei den hier verglichenen Online-Shops von 23,68 auf 20,98 Euro. Der UVP für das aktuelle Spiel des Jahres liegt bei 24,95 Euro. Auch das Kinderspiel des Jahres 2017 Icecool (UVP 29.99) nahm eine ähnliche Preisentwicklung von durchschnittlich 27,63 Euro auf 23,81 Euro, stieg dabei allerdings zuletzt um durchschnittlich 12 Cent. Vergleichsweise wenig zu sparen gibt es beim Kennerspiel des Jahres 2017 Exit. spielwiese.at hat, weil die Reihe ausgezeichnet wurde, exemplarisch die Preisentwicklung der Ausgabe Das geheime Labor verfolgt. Mit 12,18 Euro zu Wochenbeginn lag der durchschnittliche Preis nur rund 80 Cent unter dem UVP. Im September und Oktober lag der Durchschnittspreis sogar über dem vom Verlag empfohlenen Preis.
Das ist gar nicht so selten, wie der Blick auf die folgende Balkengrafik zeigt. Dort sind das jeweils niedrigste und höchste Angebot aus 22 Shops zum Stichtag 11. Dezember angezeigt. Es sind die drei Preisträger der Jury Spiel des Jahres aus diesem und dem vergangenen Jahr. Außer beim aktuellen Kinderspiel des Jahres überschritt das jeweils höchste Angebot den UVP zum Teil deutlich.
Familienspiele
In diese Auswahl haben wir neben dem Klassiker Catan vier Neuheiten dieses Jahres aufgenommen. Typisch für diese Spielekategorie, die sich meist im Preisspektrum zwischen 25 und 40 Euro bewegt: Wer bei Online-Einkäufen die bewusste Auswahl trifft, spart in Regel ein Drittel des empfohlenen Verkaufspreis bzw. gegenüber dem teuersten Angebot.
Auffällig auch in diesem Jahr: Bei Catan (UVP 29,99) lassen sich einige Händler erst gar nicht auf den Preiskampf ein und führen dieses Spiel online nicht.
Kinderspiele
Kinderspiele sind in den Monaten und Wochen besonders preisumkämpft. Und je bekannter das Spiel – oder je intensiver im Fernsehen beworben – umso mehr gehen die Preis rauf und runter. Die zwei Kinderspiele, die wir 2017 in die Auswahl nahmen, machen das besonders deutlich. Der Durchschnittspreis für den Klassiker Lotti Karotti und das Hasbro-Spiel Pie Face veränderte sich seit September zwar nur unwesentlich, aber man darf darauf vertrauen, dass besonders begehrte Kinderspiele zwischendurch bei der einen oder anderen großen Kette zumindest zwischenzeitlich in die Kategorie Kampfpreis oder als Lockvogel eingestuft werden. So erklärt sich auch, dass zu Beginn dieser Woche (stellvertretend) diese beiden Spiele bei mehreren Anbietern mehr als doppelt so teuer waren als beim Billigstbieter (in diesen Fällen Amazon).
Kartenspiele
Kartenspiele sind generell niedrigpreisig und deshalb ist hier der geringste Spielraum zum Sparen – wenn man rein auf den Eurobetrag schaut. Prozentuell schaut die Sache ganz anders aus. Bei dem entzückenden Sleeping Queens ergibt die Differenz von 9,00 und 12,99 Euro immerhin rund 44 Prozent.
Das etwas andere Escape-Spiel Bandido (4 von 6 Punkten im Spielwiese-Test) war jenes Spiel, das wir bewusst als harte Nuss in die Auswahl aufgenommen hatten. Der Gedanke dahinter: Wie halten es die Online-Shops mit Spielen von kleinen Verlagen? Wir waren dann aber doch erstaunt, dass bis dato lediglich Amazon das Spiel im Angebot hat. Noch erstaunlicher eigentlich, dass trotz "Nicht-Konkurrenz" Amazon den Preis zwischen 9,95 und 13,07 Euro pendeln ließ.
Partyspiele und 2er-Spiel
Die Piatnik-Neuheit Activity Multi Challenge ist mit einem UVP von 49,99 Euro das teuerste Spiel unserer Auswahl. In Monatsschritten sank der tatsächliche Verkaufspreis bei mehreren Anbietern zuerst auf 39,99, dann auf 29,99 Euro. Thalia – und zwar nur der Österreich-Shop – nahm das Spiel spät in sein Sortiment auf (erstmals bei der Preiserhebung Anfang Dezember abrufbar). Wohl im Vertrauen darauf, dass Activity auch bei dieser Variante zieht, scherte sich der Verantwortliche bei der Buchhandelskette wenig um den UVP und setzte den bisherigen Höchstpreis unter allen Online-Shops an.
Mit Lyngk nahm spielwiese.at dieses Jahr auch ein neues, rein strategisches Spiel für zwei Personen auf. Der empfohlene Verkaufspreis dafür liegt bei 30,99 Euro. Mehrere Online-Shops bieten es deutlich billiger an. Shöpping tanzte, wenig konsumentenfreundlich, von Beginn an aus der Reihe. Im September dort um 44 Euro (!) zu haben, sank der Preis dann um einen lächerlichen Euro auf 43,00.
16 Tipps als EXTRA!
Den billigsten Preis zu finden, nicht nur das hat seine Tücken. Die Probleme beginnen manchmal schon bei der Suche nach einem bestimmten Spiel. Suchergebnisse im Internet sind oft lückenhaft. spielwiese.at hat das Resümee aus den Erfahrungen mit der Preiserhebung gezogen und 16 Tipps für erfolgreiche Suche und ärgerfreien Kauf von Spielen im Internet zusammengestellt. Hier der direkte Link: Online-Shops: 16 Tipps für erfolgreiche Suche und Spielekauf
Ausgewogene Auswahl getroffen
Für den Preisvergleich hat spielwiese.at neben den drei aktuellen Preisträgern der Jury Spiel des Jahres eine Mischung aus weitern aktuellen Spielen sowie Longsellern, aus Kinder- und Familienspielen, aus Karten-und Brettspielen, aus relativ günstigen und relativ teuren Spielen ausgewählt. Geachtet wurde aber auch darauf, dass nicht nur Spiele enthalten sind, die "überall" zu haben sind, sondern auch welche etwas abseits des Mainstreams. Alphabetisch: Activity Multi Challenge, Bandido, Camel up – Cards,Catan – Das Spiel, Codenames, Crazy Race, Dreams, Exit – Das geheime Labor, Icecool, Isle of Skye, Kingdomino, Lotti Karotti, Lyngk, Mein Traumhaus, Nmbr9, Pie Face, Raffzahn, Sleeping Queens, Stone Age Junior, Wizard.• Erhoben werden die reinen Verkaufspreis eines Spiels im Internet. Versandkosten bleiben unberücksichtigt, da sie von zu vielen individuellen Faktoren abhängen. • Die Preiserhebung wird jeweils am selben Tag innerhalb einer Stunde über denselben Rechner und Browser durchgeführt: Am 4.9.2017, 2.10.2017, 6.11.2017, 4.12.2017. • Die ausgewählten Shops (alphabetisch): Amazon.de, Dreamland.at, Gameware.at, Interspar.at, Kuppitsch.at, Libro.at, Müller.de, MyToys.de, Otto.de, Quelle.at, Quelle.de, Shöpping.at, Spiele-Max.de, Spiele-Offensive.de, Thalia.at, Thalia.de, Toysrus.at, Toysrus.de, Universal.at, Vedes.de, Weltbild.at, Weltbild.de.
Bild: Pixabay
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