GRAFIK. Die "Shortlist" der fachkundigen Jury steht: Je drei Kinder- und Familienspiele gehen ins Rennen um die Auszeichnung "Graf Ludo" für die beste Spielgrafik 2013. Die Siegertrophäen werden am 4. Oktober, dem zweiten Messetag der "modell-hobby-spiel", in Leipzig vergeben.
Eine Musikschule voller liebevoller Monster an ihren Instrumenten, magische Waldlichtungen, Kräftemessen in Fantasy-Welten, Handel und hinterlistige Politik im mittelalterlichen Flandern - unterschiedlicher könnten Zeit und Orte kaum sein, an denen die sechs nominierten Spiele für den "Graf Ludo 2013" handeln. Es ist das Können der Grafiker und Illustratoren, das solche Szenarien auf dem Spieltisch lebendig werden lässt. Sie sorgen dafür, dass uns ein Brett- oder Kartenspiel auf Anhieb anspricht und sie unterstützen mit entscheidenden Details die kleinen und großen Spieler dabei, ihre Abenteuer zu meistern. Diese Leistung wird seit 2009 mit dem Spielgrafikpreis "Graf Ludo" ausgezeichnet.
Es sind dieses Jahr fünf Grafiker beziehungsweise Teams, die dem 4. Oktober entgegenfiebern. Fünf? Ja, denn Michael Menzel ist wie schon im Vorjahr gleich zweimal für die "Beste Familienspielgrafik" nominiert. Dass dabei eines der beiden Spiele von ihm nicht nur gestaltet, sondern überhaupt der gesamte Spielablauf von ihm als Autor entwickelt wurde, ist als Kombination ungewöhnlich. Für ihn wie auch für Rolf Vogt wäre es der zweite Titelgewinn. Michael Menzel wurde 2011 für Eselsbrücke mit dem "Graf Ludo" für die beste Familienspielgrafik ausgezeichnet und Rolf Vogt gewann 2010 die beste Kinderspielgrafik mit Vampire der Nacht.
Premiere auf einer Nominierungsliste zum Spielgrafikpreis Graf Ludo 2013 feiern die übrigen Grafiker. Joachim Krause aus Jever illustriert bereits seit den 90er Jahren Kinderspiele, während Marc Robitzky aus Aschaffenburg und Jarek Nocon aus Polen erst seit relativ kurzer Zeit als Spielegrafiker für Aufsehen sorgen. Kehren 2013 somit bereits erfahrene Könner ihres Fachs mit einem "Graf Ludo" in der Hand von Leipzig zurück nach Hause oder wird es der Nachwuchs der Spielegrafiker-Szene sein? Diese Frage bleibt bis zum zweiten Messetag der "modell-hobby-spiel" spannend.
Kategorie „Beste Familienspielgrafik“:
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Brügge
Worum es geht: Brügge im 15. Jahrhundert: Kultur und Handel blühen und machen die belgische Hansestadt zu einer der wohlhabendsten Metropolen Europas. Die Spieler schlüpfen in die Rollen von Kaufleuten, die ihre Beziehungen zu den Mächtigen der Stadt pflegen. Sie konkurrieren um Einfluss, Macht und Status.
Der Jury gefiel besonders gut: Ungeheure Detailgenauigkeit auf 165 Karten, vor allem aber: Einmal mehr gelingt es Michael Menzel auf dem Spielbrett mit unterschiedlichen Perspektiven die Spieler regelrecht in den Raum zu ziehen.
Alter: ab 10 Jahre
Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler
Verlag: Hans im Glück
Autor: Stefan Feld
Grafik: Michael Menzel
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Die Legenden von Andor
Worum es geht: Das Land Andor ist in Gefahr. Feinde rücken aus den Wäldern und den Gebirgen auf die Burg des Königs zu. Nur eine kleine Heldentruppe stellt sich ihnen entgegen: die Spieler. Werden sie die Burg verteidigen können und gemeinsam gewinnen?
Der Jury gefiel besonders gut: Schon das Cover mit seinem spannenden Lichteffekt ist ein wahrer Eyecatcher. Spielplan und das weitere Spielmaterial lassen keinen Zweifel: Der Grafiker, zugleich Autor, hat in dieses Spiel sein ganzes Herzblut gesteckt.
Alter: ab 10 Jahre
Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler
Verlag: Kosmos
Autor: Michael Menzel
Grafik: Michael Menzel
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Die Zwerge
Worum es geht: Es handelt sich um die Brettspieladaptierung der gleichnamigen Fantasyromane von Markus Heitz. Dabei helfen alle Mitspieler in den Rollen der verschiedenen Romanhelden, um das Reich der Zwerge, Menschen und Elben vor dem Bösen zu bewahren.
Der Jury gefiel besonders gut: Wer die Bücher mag, wird sich hier wiederfinden: mystisch, mythisch - "fantastisch" für die Zielgruppe. Dabei bildet die realistische ästhetik der Charaktere mit dem eher monochromen funktionalen Spielplan einen angenehmen Kontrast.
Alter: ab 12 Jahre
Spieleranzahl: 2 bis 5 Spieler
Verlag: Pegasus
Autor: Michael Palm, Lukas Zach
Grafik: Jarek Nocon
Kategorie „Beste Kinderspielgrafik“:
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Die monsterstarke Musikschule
Worum geht es: Am großen Musikwettbewerb wollen alle Monster des Landes teilnehmen. Doch bevor es auf die Bühne geht, muss sich jede Band erst noch beweisen: Wer kennt die Instrumente? Wer singt die schönsten Lieder? Und wer schlägt sich gut an Schlagzeug und Xylophon? Die Spieler lernen so verschiedene Aspekte von Musik kennen.
Der Jury gefiel besonders gut: Schon die zahlreichen Monster-Musikanten signalisieren: Wir haben Spaß! Die knalligen Farben zur Unterscheidung der verschiedenen Räume der Musikschule unterstreichen den Charakter eines Gute-Laune-Spiels.
Alter: 4 - 7 Jahre
Spieleranzahl: 1 bis 4 Spieler
Verlag: Ravensburger
Autor: Kai Haferkamp
Grafik: Joachim Krause, ideo, Serviceplan, kinetic, DE Ravensburger, Vera Bolze
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Die verzauberten Rumpelriesen
Worum geht es: Die kleinen Wutzel haben sich unter den Blättern versteckt. Sie fürchten sich ganz schrecklich vor den Riesen. Nur wenn die Riesen schlafen, trauen sie sich aus ihren Verstecken. Kooperativ versuchen die Kinder gemeinsam die Wutzel aus ihren Verstecken zu locken, ohne die Riesen aufzuwecken.
Der Jury gefiel besonders gut: Der spontane und im positiven Sinn reduzierte Zeichenstil unterstreicht die Behäbigkeit der Riesen. Die gesamte Farbgebung des Spiels ist überaus stimmig und erfrischend. Trotz zahlreicher illustratorischer Details wirkt das Spiel alles andere als überladen.
Alter: ab 5 Jahre
Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler
Verlag: Drei Magier
Autor: Carlo Emanuele Lanzavecchia, Walter Obert
Grafik: Rolf Vogt
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Nacht der magischen Schatten
Worum geht es: Einmal im Jahr kommen die magischen Bewohner des verwunschenen Zauberwalds zusammen und feiern ein großes Fest. Doch im Dämmerlicht der Nacht zeichnen sich vor dem Lagerfeuer nur die Schatten von Hexen, Trollen und Elfen ab. Wer die Schatten erkennt und sich merkt, welche Zauberwesen nicht um das Lagerfeuer getanzt sind, kann dieses magische Rätselraten gewinnen.
Der Jury gefiel besonders gut: Im detailreichen "Wald" rund ums Lagerfeuer gibt es jede Menge zu entdecken. Die Zauberwesen sind alles andere als bedrohlich, sondern als äußerst liebevolle Gestalten kreiert. Die gesamte Atmosphäre wird trefflich inszeniert.
Alter: ab 4 Jahre
Spieleranzahl: 2 bis 4 Spieler
Verlag: Haba
Autor: Kai Haferkamp
Grafik: Marc Robitzky
Hier noch einmal alle Spiele der Auswahllisten 2013
Kategorie „Beste Familienspielgrafik“:
- Brügge (Verlag: Hans im Glück, Grafik: Michael Menzel, Autor: Stefan Feld)
- Die Legenden von Andor (Verlag: Kosmos, Grafik: Michael Menzel, Autor: Michael Menzel)
- Die Zwerge (Verlag: Pegasus, Grafik: Jarek Nocon, Autoren: Michael Palm, Lukas Zach)
- Jagdrevier (Verlag: Huch & friends, Grafik: Victor Boden, Autoren: Wolfgang Dirscherl, Sybille Dirscherl)
- Ladies & Gentlemen (Verlag: Libellud, Grafik: Mélanie Fuentes, Autor: Loic Lamy)
- Lady Alice (Verlag: Hurrican, Grafik: Jean-Marie Minguez, Autor: Ludovic Gaillard)
Kategorie „Beste Kinderspielgrafik“:
- Die monsterstarke Musikschule (Verlag: Ravensburger, Grafik: Joachim Krause, ideo, Serviceplan, kinetic, DE Ravensburger, Vera Bolze, Autor: Kai Haferkamp)
- Nacht der magischen Schatten (Verlag: Haba, Grafik: Marc Robitzky, Autor: Kai Haferkamp)
- Die verzauberten Rumpelriesen (Verlag: Drei Magier, Grafik: Rolf Vogt, Autoren: Carlo Emanuele Lanzavecchia, Walter Obert)
- Gespensterturm (Verlag: Amigo, Grafik: Doris Matthäus, Autor: Heinz Meister)
- Gold am Orinoko (Verlag: Haba, Grafik: Michael Menzel, Autor: Bernhard Weber)
- Im großen Zauberwald (Verlag: Huch & friends, Grafik: Michael Menzel, Autor: Carlo A. Rossi)
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