In Wien ist heute Freitag das 25. Österreichische Spielefest eröffnet worden. Aufmerksame und treue Besucher registrieren, dass die Wirtschaftskrise auch dort angekommen ist. Der Spielfreude wird das allerdings keinen Abbruch tun. Und im Hintergrund hat der Poker um die Zukunft des Spielefests begonnen.
Auszuleihen und auszuprobieren sind ohnehin praktisch alle Spiele, die derzeit auf dem Markt sind. Dafür ist die größte temporäre Spielothek der Welt da. Ob die Verlage und Hersteller dazu noch marketingmäßige Begleitmusik spielen, ist für den Großteil der Besucher sowieso zweitrangig.
So unaffällig wie möglich
So viel, aber so unauffällig wie möglich wird am 25. Österreichischen Spielefest also von Ausstellerseite gespart. Für Veranstalter Ferdinand de Cassan hat das Vor- und Nachteile. Es ist schwieriger geworden, die Hallen zu füllen. Für die Verhandlungsposition mit dem Austria Center Vienna ist es ein kleiner Trumpf. "Wie jeder Veranstalter möchte ich, dass es im nächsten Jahr billiger wird", erklärt er seine ambitionierte Ausgangsposition. Noch an diesem Spielefest-Wochenende wird es zu einem Gespräch mit dem Austria Center-Geschäftsführer kommen – der Fünf-Jahres-Vertrag ist nämlich mit 2009 abgelaufen. Für 2010 und später ist noch nichts unterschrieben.Interesse ist ungebrochen
Sorgen, dass es kein Österreichisches Spielefest mehr geben könnte, muss man sich nicht machen. Im Gegensatz zu früheren Jahren gibt es in der österreichischen Hauptstadt Alternativen zum Austria Center. Das ist das Eine. Das Andere: "Sie können sicher sein, dass die Verlage in großes Interesse daran haben, dass es ein Spielefest geben wird", erklärt einer ihrer Repräsentanten. Die haben sich wie berichtet aus dem Verein IG Spiele, der offziell als Veranstalter auftritt, in diesem Jahr zurückgezogen und dem inneren Kreis von Ferdinand de Cassans Netzwerk die Alleinverantwortung überlassen. Gleichzeitig liegt ein "Plan B" in der Schublade, sollten wider Erwarten Probleme auftauchen.Von Nervosität angesichts der Wirtschaftskrise zu berichten wäre übertrieben, aber zumindest Vorsicht ist angesichts der Sparmaßnahmen am Spielefest belegbar. Vielleicht war sie umsonst: Die Realität, die kleidete Michael Hopf, Sprecher der Fachgruppe Spiel bei der Eröffnung in positive Worte: "Wir gehören eher zu den Gewinnern der Krise." Mit Mitte November könne man bereits sagen, dass das Segment Spiele am Markt in diesem Jahr zulegen wird, "getrieben von den Kinderspielen, die sogar ein zweistelliges Wachstum verzeichnen". Das sei nicht zuletzt Lego zu verdanken – der Bauklötze-Multi war im Sommer in diesen Markt eingestiegen.
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