GEBURTSTAG. Kennen Sie diesen Mann? Und was hat der Dübel, den er in der Hand hat, mit Spielen zu tun? Jedenfalls: Die Persönlichkeit, die – nicht nur – unsere Spielzimmer revolutionierte, feiert heute ihren 90. Geburtstag.
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Artur Fischer vor wenigen Jahren – die Kinder haben seine zweite große Spielzeugerfindung in der Hand – das Bastelsystem Fischer TIP.
Bilder: Fischer |
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Unzählige Baukästen sind seit 1965 bei Fischertechnik herausgekommen und haben Kindern Technik nähergebracht. |
Das ist die eine Erfolgsgeschichte. Die Rede ist von Artur Fischer, der an Silvester 2009 seinen 90. Geburtstag feiert.
Die andere Erfolgsgeschichte spielt nicht auf den Baustellen, sondern in den Kinderzimmern. Und sie begann 1965 als Weihnachtsgeschenk für Kunden: das Konstruktionsspielzeug fischertechnik. In den 90er-Jahren landete er seinen nächsten Coup im Spielwarenbereich: Fischer TIP, ein buntes kompostierbares Kreativspielzeug aus Kartoffelstärke.
Ideen unter der Dusche
"Jede Erfindung muss den Menschen dienen." Diese Grundüberzeugung hat Professor Senator E.h. Dr. phil. h.c. Dr.-Ing. E.h. Artur Fischer über Jahrzehnte hinweg zu immer neuen Ideen und Innovationen getrieben. Nicht die technische Berechnung, sondern die kreative Eingebung bei der Suche nach der Lösung für ein Alltagsproblem stand am Anfang der meisten Erfindungen, die Artur Fischer auf den Weg gebracht hat. "Viele Ideen", hat er einmal verschmitzt verraten, "sind mir morgens unter der Dusche eingefallen."Über 1100 Erfindungen hat Artur Fischer in den letzten 60 Jahren angemeldet. Mit 570 erteilten Schutzrechten allein in Deutschland zählt er zu den einflussreichsten Innovatoren des Landes. Zu seinen wichtigsten Erfindungen zählen das Synchronblitzlichtgerät (1949), der Nylon-Spreizdübel (S-Dübel oder "fischer-Dübel", 1958), die Hinterschnittverankerung in Beton, ein Dübel zur Fixierung von Knochenbrüchen und eben das Konstruktionsspielzeug fischertechnik.
Speck gegen Werkzeug
1919 im Schwarzwalddorf Tumlingen als Sohn eines Schneiders geboren, absolvierte Artur Fischer in den 30er-Jahren eine Schlosserlehre in Stuttgart. Nach Kriegseinsatz und Gefangenschaft kehrte er 1946 in sein Heimatdorf zurück, wo er im Folgejahr heiratete. 1948 gründete er im Nachbardorf Hörschweiler einen Ein-Mann-Werkstattbetrieb. Mit Webstuhlschaltern und elektrischen Glühzündern – Streichhölzer waren damals Mangelware – ging er bei den benachbarten Bauern hausieren. Als Gegenleistung gab es meist Brot, Butter und Speck, die Artur Fischer wiederum gegen neues Werkzeug eintauschte. Der Rest ist deutsche Industriegeschichte
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