Der Zeit, als auch in Europa Kinderarbeit in der Spielzeugherstellung noch auf der Tagesordnung stand, widmet das Schweizer Kindermuseum in Baden eine eigene Sonderausstellung. Das Museum ist ab 2. Jänner übrigens auch an den Dienstagen von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Das Stichwort Kinderarbeit löst bei älteren Menschen noch die verschiedensten Erinnerungen aus: Mitarbeit im Haus, auf dem Feld, im Stall und in der Werkstatt. Doch an "wirkliche" Kinderarbeit mit vollem Tagespensum im Gewerbe oder in der Industrie kann sich kaum jemand noch erinnern - heute unter anderem aus ethischen Gründen in unserer westlichen Welt verpönt, findet sie in Asien noch weiter statt.
Dabei ist es auch in Europa noch gar nicht so lange her, dass Kinder für die Herstellung von Spielzeug herangezogen wurden. Noch bis zum Zweiten Weltkrieg mussten Kinder in den Heimarbeiterfamilien der thüringischen und sächsischen Spielzeugzentren mithelfen. Der Vater drehte Holzreifen, die Mutter schnitzte die Tiere und viele flinke Kinderhände mussten sie bemalen. Alles geschah auf engstem Raum und mit bescheidenem Verdienst. Auch bei der Puppen- und Spielzeugtierherstellung sowie beim Anfertigen von Osterhasen und Eiern aus Pappmaché war in dieser so genannten Heimindustrie Kinderarbeit.
Die Sonderausstellung "Kinderarbeit in der Spielzeugherstellung", die sich explizit mit der Geschichte im heutigen Ostdeutschland beschäftigt, ist vom 1. bis 31. Mai 2007 im Schweizer Kindermuseum in Baden zu sehen.