Die zu Ende gegangene Messe „Spiel“ hat es wieder einmal hervorgebracht: Bei mehr Verlagen, als man denkt, weiß offensichtlich die Linke nicht was die Rechte tut.
11. OKTOBER 2023
Stellen wir uns etwas Grundsätzliches vor. Da gibt es die eine Gruppe Menschen, die Spiele entwickelt. Die Spieleredaktion, die Product Manager oder so. Dann gibt es – andere – Menschen im ominösen „Vertrieb“, die dafür zuständig sind diese Spiele an Händler und/oder direkt an die Endverbraucher zu verkaufen. Und als Drittes haben wir Menschen, die aus den Bereichen Marketing, PR, Presse oder wie das heute so schön heißt: Kommunikation kommen, und die Informationen zu diesen Spielen gezielt an die potenziellen Kunden da draußen weitergeben.
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Stellen wir uns etwas Grundsätzliches vor. Da gibt es die eine Gruppe Menschen, die Spiele entwickelt. Die Spieleredaktion, die Product Manager oder so. Dann gibt es – andere – Menschen im ominösen „Vertrieb“, die dafür zuständig sind diese Spiele an Händler und/oder direkt an die Endverbraucher zu verkaufen. Und als Drittes haben wir Menschen, die aus den Bereichen Marketing, PR, Presse oder wie das heute so schön heißt: Kommunikation kommen, und die Informationen zu diesen Spielen gezielt an die potenziellen Kunden da draußen weitergeben.
Dem Prinzip nach eigentlich eine nachvollziehbare einfache Arbeitsteilung.
Und doch ist es dann relativ oft so wie bei Stille Post. Die Angaben, die A, B und C zum gleichen Produkt machen, unterscheiden sich in wichtigen Details. Dazu zähle ich auf jeden Fall das empfohlene Alter und die Anzahl der Spielenden. Als hilfreicher und kaufentscheidender Anhaltspunkt gehört auch die ungefähre Spieldauer dazu. Nicht von ungefähr sind diese drei Größen praktisch auf jeder Spieleschachtel prominent nebeneinander abgedruckt. Ich gehe davon aus, dass sich die zuständigen Spieleredakteure etwas dabei gedacht haben, wenn sie diese drei Werte fixieren.
Wer, bitte, hat da mit wem gesprochen, wenn das Spiel laut Werbeflyer zu sechst spielbar sein soll, laut Schachtel aber maximal zu fünft; oder im hauseigenen Onlineshop aus einem einfachen Memo ein „spannendes Strategiespiel für Familien“ wird; oder im Pressetext von 20 Minuten die Rede ist, wo doch auf der Schachtel „15 min“ steht.
Natürlich kannst du einräumen, 15 oder 20 Minuten, so schlimm ist das nicht. Bei einem Familien- oder Erwachsenenspiel gebe ich dem Einwand recht. Aber bei Kinderspielen machen diese fünf Minuten mehr, für die um Aufmerksamkeit gebettelt wird, einen riesigen Unterschied.
Rund um Messen wie in Essen oder Nürnberg fallen die Ungereimtheiten durch das unvermeidliche systematische Durchackern von Listen, Presseunterlagen und Informationen vom Messestand oder von der Website besonders auf. Es sind weder Einzelfälle noch ist das Phänomen neu. Und wenn es sich auch „nur“ um Schlamperei handelt – 1. ist Schlamperei stets ein fatales Signal und 2. reihen sich die falschen oder widersprüchlichen Angaben in die zunehmende Problematik miserabler Spielanleitungen ein.
Auch hier fragt man sich leider immer öfter: Liest die keiner mehr durch? Sonst müsste doch jemandem das Gemurcks auffallen, das da auf uns Spielerinnen und Spieler losgelassen wird.
Was denkst du darüber?