17. FEBRUAR 2014
Lego überrascht alle. Wieder einmal.
-------------------------------------------------- ARNO MILLER --------------------------------------------------
Ein kleiner gelber Held sorgt an der Kinokasse für Furore. Ausgerechnet Erwachsene fahren auf ein Lego-Männlein ab.
George Clooneys "Monuments Men" spielte am ersten Wochenende 22,7 Millionen Dollar an den US-Kinokassen ein. Nur zweitbestes Ergebnis. Denn bei "The Lego-Movie" war es mehr als dreimal so viel: 69,1 Mio. Dollar. Das war vor einer Woche. Inzwischen erreichen uns ähnliche Rekordmeldungen aus Kanada und Großbritannien. Bei uns startet der Lego-Animationsfilm im April.
«Der Film hat eine einfache, aber schlüssige Botschaft. |
Freilich, das Feuilliton beschäftigt sich bereits auch hierzulande mit dem Phänomen. Weil man in dem am Computer entstandenen Streifen eine ordentliche Portion Kapitalismuskritik sehen kann, und weil ein Werbefilm für die Noppensteine Kinder und eben auch Erwachsene scharenweise ins Kino zieht.
Nun, von Werbefilm kann so nicht gesprochen werden. Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg waren Teile des Films zu sehen. Der Film hat eine Handlung. Mitunter zwar etwas abstrus, zugegeben, aber die Botschaft des Plots ist einfach und damit nicht einfach zu übergehen: Es herrscht ein Diktator namens President Business, der alles gleichmachen will, weshalb die Kerativität auf Erden in Gefahr ist. Ein kleiner gelber Bauarbeiter, bis zu einer Schlüsselszene ein voller Mitschwimmer als Abbruchspezialist, durchschaut das Ganze. Emmet, so heißt das Lego-Männlein, erhebt sich mitsamt Batman und anderen Superhelden des Filmproduzenten Warner Bros. gegen das Böse.
Ein altes Kinospiel und Erfolgsrezept. Nur dieses Mal in kleine Kunststofffiguren gegossen, die jedes Kind kennt.
Lego, das sei hier verraten, hat mit dem Inhalt des Films wenig zu tun. Den Inhalt bestimmte Warner und holte sich für die Umsetzung "nur" die Lizenz beim dänischen Bauklotzhersteller. Natürlich gibt's von Lego eine Menge Merchandising-Produkte dazu. Die Dänen verdienen also doppelt daran.
Jedenfalls mehr als mit seiner Brettspiele-Serie. Die Überraschung war groß, als Lego 2010 damit in den Markt eingestiegen war. Ein Mehrwert, bekannte Spielideen mit winzigen bunten Klötzchen zu spielen, war bei den meisten Lego-Spielen jedoch nicht zu erkennen. Die Serie wurde mit Ende 2013 zu Grabe getragen.
Auch das Filmprojekt hätte auch in die Hose gehen können. Offensichtlich war das Konzept in diesem Fall aber tragfähiger. Ich freue mich auf jeden Fall, in ein paar Wochen endlich den ganzen Film sehen zu können.
Was denkst du darüber?