Eine Initiative wird diesen April in Deutschland Aufsehen erregen. Menschen werden an Freunde und Bekannte eine Million schöne Dinge verschenken, die sich Autoren ausgedacht haben. Keine Spiele, leider nein, sondern Bücher. Aber die Spieleverlage könnten sich daran ein Beispiel nehmen.
Anlass der Aktion ist der Welttag des Buches am 23. April. Sie nennt sich "Lesefreunde" und ist eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen, des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und deutscher Buchverlage. Das Ziel ist, erwachsene Menschen für das Lesen zu begeistern und ihnen einen Impuls zu schenken, das Lesen für sich neu oder auch wieder zu entdecken.
Stellen wir uns einmal die Sache anders vor: "Spielefreunde" ist eine gemeinsame Initiative der Fachgruppe Spiel, des Spielwarenhandels und deutscher Spieleveralge. Das Ziel ist, erwachsene Menschen für das Spielen zu begeistern und ihnen einen Impuls zu schenken, das Spielen für sich neu oder auch wieder zu entdecken.
Was würde am Tag des Spielens – das ist übrigens der 28. Mai – passieren, analog zur Aktion "Lesefreunde"? Spielbegeisterte Menschen, die ihre Leidenschaft teilen wollen, erhalten die Möglichkeit, 30 Exemplare eines Spiels zu verschenken, an Freunde und Kollegen, aber auch an Unbekannte, die sie im Alltag treffen. Die Schenker haben sich online registriert und dabei aus einer Liste mit 25 Spieletiteln einen ausgesucht. Kurz vor dem Weltspieltag holen sie das Spielepaket in einem nahegelegenen Spielwarenfachgeschäft ab und beginnen mit dem Verteilen.
Natürlich sollen Bedenkenträger nicht übergangen werden. So müssten die Autoren (wie bei "Lesefreunde") ihr Werk für diesen Zweck kostenlos zur Verfügung stellen. Und ein Spiel ist in der Produktion in der Regel auch aufwändiger und teurer als ein Buch. Doch wer sagt, dass es üppig ausgestattete Spiele sein müssen? Es könnten ja auch Probepackungen sein, wie sie sonst auch manchmal auf Messen oder zu anderen Marketingzwecken verteilt werden.
Es geht um die Sache.
Das Vorbild der Buchbranche sollte Anregung sein, selbst in dieser Art etwas zu entwickeln. Nicht immer nur jammern, dass angeblich immer weniger Menschen spielen.
Arno Miller
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