Die deutschen (und einige internationale) "Macher" von digitalen Spielen treffen sich drei Tage lang in Berlin. Das reicht für einen medienwirksamen Rummel im Kongresszentrum der Hauptstadt. Was haben die Produzenten von "analogen" Spielen dem entgegenzusetzen?
Mit einem Wort: nichts.
Dabei gäbe es auch in der Branche der Hersteller von Brett- und Kartenspielen vieles zu besprechen, wären medientaugliche Themen vorhanden, und vor allem: könnten in Gesellschaft und Markt Akzente gesetzt werden.
Nämlich abseits der (Insidern) bekannten Schauplätze. Das Publikumsspektakel "Spieltage" in Essen zum Branchentreff hochzustilisieren, geht an der Wahrnehmungsrealität vorbei. Dort ist kein Platz für Gedankenaustausch und öffentlichen Dialog – es wäre auch der falsche. Und Nürnberg? Die Signale, die von der Spielwarenmesse ausgehen, sind bestenfalls Produkt-Signale.
Gesellschaftsspiele sind zwar nicht völlig "out", aber "in" ist nur, was sich auf kleinen Displays und großen Bildschirmen gespielt werden kann. Was die "Gamer" in Berlin auf die Beine stellen, macht einmal mehr schmerzlich bewusst, dass die Spielebranche es seit Jahrzehnten nicht schafft, sich für eine gemeinsame Sache Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Arno Miller
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