Hasbro, der amerikanische Spielzeugmulti, der unter anderem Monopoly verlegt, ist selbst überrascht worden, wie stark das Interesse an diesem Klassiker unter den Wirtschaftsspielen nach wie vor ist. Mehr als 130.000 Personen in Deutschland haben sich an einer Wahl beteiligt, welche Städte auf das Spielbrett einer neuen Ausgabe kommen sollen. Fast 600.000 Mal wurde für Aachen, Würzburg, Hamburg etc. votiert. Fast alle spielten bei dieser Marketing-Aktion mit ...
Die einen verschreien die Spiele als Plastikorgien, die anderen sehen nur die massive TV-Werbung und andere verkaufsfördernden Aktionen dahinter. Kindern, die auf MB-Spiele abfahren, Erwachsene und Familien, die noch immer gerne die Parker-Trademarks Cluedo, Risiko oder eben Monopoly spielen, ist das ziemlich wurscht.
Fakt ist: Hasbro versteht es wie kein anderer seit Jahrzehnten, seine Spiele an die Käufer zu bringen. In wie vielen verschiedenen Ausgaben Monopoly oder Trivial Pursuit inzwischen erschienen sind, interessiert unterm Strich nur Insider.
Fakt ist weiters: Mit der Städtewahl fürs neue Monopoly Deutschland hat sich Hasbro selbst übertroffen.
Und die Konkurrenz wird wieder einmal mehr oder weniger neidisch sein. Dabei kann jeder Mitbewerber froh sein. In derart konzentrierter Form hat es im deutschen Blätterwald noch nie über das Brettspielen an sich gerauscht. Dagegen verblasst selbst die Meldungsdichte zum jeweils frisch gekürten Spiel des Jahres, was Hasbro bei den deutschen Medien in den vergangenen Wochen bewegt hat.
Natürlich ist es schwierig, vom Hype um ein Spiel auf das gesamte Angebot an Gesellschaftsspielen zu schließen. Dass mit der Monopoly-Städtewahl neben Lokal- und Regionalmedien auch Dutzende Stadtpolitiker mobilisiert werden konnten und damit indirekt Werbung fürs Spielen machten, ist unbestritten ein Nebeneffekt, der nicht nur Hasbro zu Gute kommt. Dass einige Oberbürgermeister die Chance verschlafen haben, Schwamm drüber. Selber schuld.
Ergo: Man muss zu dieser Marketing-Idee einfach gratulieren!
Arno Miller
Zur Meldung Monopoly-Städtewahl (fast) entschieden