Nicht freiwillig zu diesem Termin öffnet am kommenden Wochenende die erste große, für Spielerinnen und Spieler interessante Messe. Noch nie wurden so viele Karten neu gemischt wie im vergangen und im laufenden Jahr.
16. SEPTEMBDER 2024
Der Termin: 20. bis 22. September. Der Ort: Leipzig. Der Name: Hobbymesse Leipzig. Bis zum Vorjahr hieß sie „Modell – Hobby – Spiel“ und bis zum Vorjahr fand Ostdeutschlands größte derartige Veranstaltung immer rund um den 3. Oktober, also den Tag der Deutschen Einheit statt.
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Diesen Termin hat in einem unfreundlichen Akt die Spielwarenmesse Nürnberg als (neue) Veranstalterin der Messe „Spiel“ in Essen an sich genommen. Die Messe Leipzig musste zähneknirschend umdisponieren, um zu einem anderen Zeitpunkt auch im Bereich Spielen Aussteller und Besucher anzulocken.
Das ist schwer genug und Leipzig ist nur ein krasses Beispiel für den Kampf um verkaufte Quadratmeter und Eintrittskarten. Denn neben Parametern wie Einzugsgebiet, Besucherstruktur und Infrastruktur gibt es nur eine begrenzte Anzahl „optimaler“ Termine im Jahreskalender und da jeder Messeauftritt teuer ist, überlegen sich die Verlage und Vertriebe sehr genau, wann sie wofür ihr Marketinggeld ausgeben und was dadurch wieder im Umweg zurückfließen kann.
So floppte der großspurige Plan der „Gamescom“ in Köln, in diesem Jahr auch die Brücke vom Computer- zum traditionellen Gesellschaftsspiel zu schlagen. Besser lief es in Wien, wo im einer der Spielefest-Nachfolger an das E-Sports-Festival angehängt wurde. Einer der Nachfolger – weil es einen zweite gibt, der unter völlig anderen Voraussetzungen und in ganz anderem Rahmen im November stattfinden wird. Die Verlagswelt war auch hier gespalten: Die einen sahen in einem Juni-Termin überhaupt kein Problem, sondern eine Chance, die anderen keine Veranlassung auch nur über einen Cent in das Unterfangen zu stecken. Es ist auch eine Glaubensfrage.
Wie sie beantwortet werden kann, steht erst am Jahresende einigermaßen fest. Wenn für alle großen und viele kleine Messen und Spielefeste zwischen Alpensüdseite und Nordsee abgerechnet sein wird.
Da es sowohl 2023 als auch 2024 mehrere neue und veränderte Konstellationen gegeben hat – Friedrichshafen, Berlin, Leipzig, Wien, Augsburg, Köln, Essen, um nur einige zu nennen –, bin ich gespannt, ob und in welchen Bahnen 2025 vielleicht erstmals nach der Pandemie wieder in eine (neue) Normalität führt. Wir Spieleinteressierte hätten uns wieder mehr Verlässlichkeit verdient.
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