Und digital?
Zigtausende, vielleicht auch du, haben am Wochenende abgestimmt und das Ergebnis fiel eindeutig aus: Spieler wollen keine digitale Messe, sie wollen neue Spiele „in echt“ anschauen, angreifen und miteinander spielen.
18. OKTOBER 2021
Es mag praktisch sein, alle neuen Spiele herauszufiltern, für die es die Anleitung auch auf Dänisch gibt. Sechs. Oder auf Katalanisch. Immerhin 13. Der Computer-Ableger der Spielemesse in Essen machte das möglich. Nur: die parallele „Spiel.digital“ interessierte in diesem Jahr so gut wie keinen.
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Sogar Aussteller „vergaßen“, dass sie auch im Cyberspace Fläche gebucht hatten und ließen die dafür vorgesehenen Seiten unbespielt. Und als der Friedhelm Merz Verlag Sonntag wortreich Bilanz zog, kam der Begriff digital nicht einmal ansatzweise vor.
Der erfolgreiche Neustart der Spielemesse in Essen nach einem Jahr Corona-Zwangspause hat ganz klar gezeigt, wie groß der Hunger unter Spielern ist, sich wieder zu treffen und zu spielen. Trotz 3-G und Masken und, und, und.
Es funktioniert bestens, sich im Internet ein Grundverständnis eines komplexen Entwicklungsspiels zu holen. Für einen Spieleverlag funktioniert es auch schnell, gut und problemlos, über Zoom oder digitale Spieltische Spielmechaniken zu testen und zu optimieren, wie Philip Sprick bei einem Ravensburger-Event am Rande der Messe erklärte. Doch mit dem folgenden Satz kam der Leiter der Redaktion Gesellschaftsspiele treffsicher auf des Pudels Kern: „Aber wenn es um die Emotionen geht, die ein Spiel weckt, um das Spielerlebnis, … das zu bewerten und zu optimieren, dafür braucht es halt dann doch echte Menschen mit echten Spielen an echten Tischen“.
Auf den Anlass übersetzt: Ein digitales oder ein hybrides Konzept mag für Messen mit anderen Produkten zukunftstauglich sein. Nicht aber für eine Brett- und Kartenspielmesse.
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