WISSENSCHAFT Eine Reihe deutscher Professoren und anderer wissenschaftlichen Fachkräften hat sich zusammengetan, um mit der Deutschen Gesellschaft für Spielwissenschaft e.V. (DGSW) "dieser inter- und transdisziplinären Wissenschaftsdisziplin eine institutionelle Eigenständigkeit zu geben", so die Eigenbeschreibung.
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Dies sei "ein entscheidender Schritt für die akademische und kulturelle Landschaft Deutschlands", der Ende Juni in Frankfurt am Main gegangen wurde: "Damit erfährt das Phänomen Spielen in all seinen unterschiedlichen Formen – vom freien Spiel, Spielzeug, Rollenspiel, Konstruktionsspiel, Brettspiel bis zur digitalen Game-Produktion – endlich die wissenschaftliche Anerkennung, die seiner gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Relevanz gerecht wird."
Ziel der Gesellschaft ist die Förderung der wissenschaftlichen und künstlerischen Lehre und Forschung rund um das Phänomen Spiel sowie deren Anwendung und trandisziplinären Ausformungen. „Das Spiel, ob anlaog oder digital, ist so viel mehr als nur eine unterhaltende Freizeitbeschäftigung, es ist ein wesentlicher Ausdruck menschlicher Kreativität, ein emotionalisierendes Lern- und Erkenntnismedium, ein motivierender Antrieb für soziale Innovationen und ein zentrales Instrument für High-Tech Produktionen “, sagte Professor Stephan Jacob (Hochschule Darmstadt) in seiner Antrittsrede als neuer Vorsitzender. „Dass wir hier an einem historischen Ort zusammenkommen sind, um die Gründung einer eigenständigen Spielwissenschaft zu feiern, ist ein Ergebnis der wissenschaftlichen und kulturellen Reife.“ ergänzt Professor Dr. Jens Junge (Institut für Ludologie), 2. Vorsitzender.
Zentrale erste Themen nach der Gründung der Gesellschaft werden die Einrichtung von Arbeitsgruppen und einer akademischen Plattform für Forschung, Vernetzung und Wissenstransfer, erste Schritte zur Etablierung eines eigenen akademischen Journals, die Anerkennung spielwissenschaftlicher Studiengänge und Förderlinien und die kulturpolitische Anerkennung der Medienwerke und Etablierung entsprechender Forschungsgrundlagen sein.
In Ländern wie den USA, Südkorea oder Finnland seien z. B. „Game Sciences“ längst institutionell verankert, so die Gründungsmitglieder der DGSW, die ihren Schritt "als Signal an Politik, Hochschulen und Gesellschaft (verstehen), dem Spielen endlich den Stellenwert einzuräumen, das es verdient – als ernstzunehmendes Feld der Forschung, als Quelle kultureller und persönlicher Bildung und als Innovationsmotor einer zunehmend spielerisch zu erschließenden und zu verändernden Welt".
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