NEUHEITEN. Über zwei Dutzend neue Spiele bringen die Franzosen in diesem Jahr auch in deutscher Übersetzung auf den Markt. Werfen wir einen Blick auf diejenigen, die durch Idee oder Detail hervorragen.
Sagen wir es so: Franzosen – hier Erica Salcedo – bei Wolf Panic – bringen Tiere, Gegenstände und Landschaften anders zu Papier als Illustratoren und Grafiker aus unserem Sprachraum. Bild: Djeco |
Oft sind es kleine Spiele mit bekannten Merk- oder Zuordnungsmechanismen, denen lediglich ein Thema aufgesetzt wurde. So wie es die meisten anderen Verlage von Kinderspielen auch machen. Bei Djeco sind es jedoch nicht die sattsam aus Film und Fernsehen bekannten Kinderfiguren und Actioncharaktere, sondern es ist die den Franzosen eigene illustratorische Handschrift. Man erkennt sie in der Regel sofort.
Nehmen wir als Beispiele des aktuellen Jahrgangs die beiden Spiele Vegeto Mondo und Naturo Mondo. Es sind eigentlich klassische Bingo-Spiele, allerdings mit anheimelnden Grafiken überzeugend in Szene gesetzt. Beide in der Reihe Cool School.
In der Denkspielreihe Sologic tut sich ebenfalls allerhand. Bei Bloc Inca sollen wir mit 60 Aufgaben einen Inkatempel samt Opfergaben arrangieren. Natürlich aus Holz, wie bei Croco Bridge, wo wir ebenfalls 60 Mal die Krokodile im Wasser zu umgehen haben, wenn wir eine Brückenverbindung übers Spielfeld legen müssen. Mit Okotoadern hantiert wird bei Octopush – schaut sehr stimmig aus. 40 Aufgaben gibts bei Dogmino, wobei sich gegenüber einem früheren Spiel namens Sheep Logic lediglich die Tierart geändert hat. Alten Wein in jungen Schläuchen, das gibt es offensichtlich auch in Frankreich.
Hübsch finden wir auch diese Neuheiten, besonders Memo Lunch. Es ist ein Was-fehlt-denn-hier-Spiel in einer originellen Machart: Oger Bob wird mit unterschiedlichen Lebensmitteln und Gegenständen gefüttert, mag aber nicht alles. Was aber verschwindet in seinem Mund – eine Aussparung in der Spieleschachtel – tatsächlich? Das stellt das Gedächtnis auf die Probe. Setzen wir unsere Beobachtungen im Dschungel fort, der sich in Gestalt eines Stoffsäckchen gibt, aus dem wir keine Holzaffen ziehen. Ist es ein Affe eigener Farbe – gut, dann können wir weiter stapeln bei Pyramid Monkey. Ist es ein fremder, ist es Pech und du bist einen Zug im Hintertreffen. Anziehend ist auch Space Crystal: Eine Holzrakete, die auch ein futuristisches Auto sein könnte, wird von einer Rampe geschubst. Je nachdem, wo sie stehen bleibt, gibt es die passenden oder weniger passenden Weltraumkristalle, die wir sammeln. Hier ist Geschicklichkeit gefragt.
Auch Djeco versucht schon Kinder an den derzeit modernen Deckbau-Mechanismus heranzuführen. Dragon Deck heißt ein Spiel dazu, die Drachen auf den Karten weisen bestimmte Merkmale auf, wodurch ein Duell á la Schere, Stein, Papier möglich ist. Und zum Schluss noch ein Blick auf Wolf Panic, einem kleinen kooperativen Legespiel. Gemeinsam sollen die Tierplättchen zu Gruppen ausgelegt werden, denn nur so sind sie vor dem hungrigen Wolf geschützt. Und auch hier: die „französische Handschrift“ ist unübersehbar.
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Bisher in der Serie veröffentlicht:
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